Nachfolgend findet Ihr unser Pädagogisches Konzept

gern auch als pdf im Download – Bereich verfügbar.

Überarbeitung im März 2018 / Juli 2019

Vorwort des Trägers

Im Frühjahr 1990 gründete sich aus einer Elterninitiative in Landshut der Förderkreis Montessori- Pädagogik Landshut e.V. Der Zweck des Vereins ist die Förderung der Erziehung und Bildung durch Ausübung der Montessori- Pädagogik in vorschulischen und schulischen Einrichtungen.
Die Ziele des Förderkreises sind:

  • • Verbreitung der Montessori- Pädagogik durch Zusatzausbildung und Lehrgänge für Pädagogen, Eltern und Interessierte
  • • Zukunftsdenkendes und gefestigtes Fortbestehen des Vereins und der Einrichtungen im Rahmen der Montessori- Pädagogik

Im Herbst 1993 konnte der Verein das Montessori- Kinderhaus in Landshut- Achdorf als Stadtkindergarten eröffnen. Bereits 1994 erweiterte sich unser Angebot um die erste Integrationsgruppe Landshuts. Seit 2013 bietet das Kinderhaus Landshut drei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe für insgesamt 80 Kinder vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintrittsalter an.

Im September 1994 konnte die Montessori- Grundschule in Geisenhausen eröffnet werden. 1998 wurde die Schule um eine Hauptschule erweitert und 2003 schlossen die ersten SchülerInnen mit dem qualifizierten Hauptschulabschluss ab. Ein Jahr später folgte der erste anerkannte Mittlere Abschluss. Inzwischen besteht die Montessori- Schule in Geisenhausen aus insgesamt 10 Klassen von der 1. bis zur 10. Jahrgangsstufe.

Von uns Erwachsenen wird Flexibilität, Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und Verantwortungsgefühl erwartet. Damit ein Mensch diese Eigenschaften entwickeln kann, braucht er als Kind eine Pädagogik, die ihn zu diesen Fähigkeiten führt. Bereits vor mehr als 100 Jahren machte sich Maria Montessori Gedanken über die Entwicklung der Kinder und deren optimaler pädagogischer Förderung. Sie beschritt mit ihrer Form der Erziehung damals völlig neue Wege, deren Gültigkeit bis heute nicht verloren ging.

Der Verein ist stolz darauf, mit seinen beiden Einrichtungen die Möglichkeit der Umsetzung all dieser wertvollen Erkenntnisse für Landshut geschaffen zu haben. Wir bedanken uns bei all den beteiligten Eltern für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Verwirklichung, Vergrößerung und des weiteren Bestehens und wünschen allen noch kommenden Eltern und Kindern viel Freude in unseren Häusern.

I. Organisatorisches

1. Beschreibung der Einrichtung

Das Montessori Kinderhaus wurde im November 1993 mit drei Kindergartengruppen eröffnet und liegt im Stadtteil Achdorf. Bereits 1994 erweiterte sich das Angebot um eine Integrationsgruppe, die erste Integrationsgruppe Landshuts.
2013 wurde die Nachmittagsgruppe aufgelöst und der Anbau einer Krippengruppe verwirklicht. Wir bieten seitdem drei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe für insgesamt ca. 80 Kinder an. Das Betreuungsalter der Kinder erweiterte sich dadurch vom vollendeten ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt. Das Inklusionsprinzip wird seitdem in allen Gruppen umgesetzt.
Weitere bauliche und räumliche Veränderungen fanden in den letzten Jahren statt: Anbau eines Treppenhauses zur Falkengruppe (=Integrationsgruppe), der „alte“ Werkraum wurde zum Kinderrestaurant umgestaltet, ein neuer Büroraum entstand, Team- und Elternsprechzimmer wurden verändert und ein neues Werkhaus im Garten gebaut.
Im Erdgeschoss befinden sich drei große, helle, freundliche Gruppenräume mit verschiedenen Spiel- und Arbeitsbereichen auf teilweise zwei Ebenen. Im Obergeschoss ist ein heimelig eingerichteter Raum, das Domizil der Falkengruppe.
Den großzügig gestalteten Eingangsbereich mit Kaufladen, Bällebad und Leseecke nutzen die Kinder gerne in der Freiarbeitszeit. Die Turnhalle bietet Platz für Klein- oder Großgruppenangebote. Ebenso wird dieser Raum für hausinterne Feste und Elternabende genutzt.
Der kindgerechte naturnahe Garten schließt sich an der Längsseite des Gebäudes an.

Im Rahmen des Krippenanbaus erfuhr der Garten eine Neugestaltung und bietet für Krippen- und Kindergartenkinder beste Möglichkeiten zum Toben, Klettern, Schaukeln, Sandspielen, Rutschen und Vielem mehr. Beim hinteren barrierefreien Eingang des Kinderhauses wurde ein Kinderwagenstellplatz errichtet.
Das Kinderhaus ist gut zu erreichen, auch mit der städtischen Buslinie 7 oder über die Veldenerstraße mit der Linie 1.

2. Träger/Leitung/Team

Unser Träger ist der Förderkreis Montessori-Pädagogik Landshut, e.V. und wird von ehrenamtlichen, in der Mitgliederversammlung gewählten Vorständen geführt.
Das pädagogische Team des Kinderhauses besteht aus 16 Pädagogen, die mit viel Fachkompetenz, Herzblut und Engagement den pädagogischen Alltag strukturieren und die Kinder in ihrer Entwicklung in allen Bereichen begleiten. Zum Team zählen ErzieherInnen, KinderpflegerInnen, HeilerziehungspflegerInnen, SozialpädagogInnen, HeilpädagogInnen. Viele der Kolleginnen absolvierten bereits den Montessori-Diplomkurs, drei Kolleginnen haben den Abschluss zur Montessoritherapeutin erworben. Ergänzt wird das Team durch ErzieherInnen im Anerkennungsjahr, sowie durch PraktikantInnen der verschiedensten Schulen Landshuts und des Landkreises, z.B. der Fachakademie für Sozialpädagogik Seligenthal.
Frau Heidi Veit arbeitet seit 2001 als Leitung des Montessori Kinderhauses und ist seit Herbst 2012 freigestellte Leitung und Vertretung in allen Gruppen. Frau Marianne Seethaler ist die stellvertretende Leitung und eine der beiden Inklusionsfachkräfte.
Zu den Aufgaben jedes Pädagogen gehören neben dem pädagogischen Alltag mit dem Kind die Montessori-Materialarbeit, Beobachtungsdokumentationen, ausführliche Entwicklungsgespräche mit den Eltern, eine intensive Elternarbeit und vieles mehr.
Der hohe Anspruch an den feinfühligen und wertschätzenden Umgang mit Kindern, Eltern und im Team selbst erfordert großes Fachwissen, Herzenswärme und natürlich Zeit. Regelmäßige Fortbildungen und zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Qualitätssicherung sind in diesem Zusammenhang für alle Teammitglieder selbstverständlich. Zusätzlich erwarben/erwerben alle im Kinderhaus tätigen Fachkräfte in einer mindestens einjährigen Zusatzausbildung das Montessoridiplom.

Im Haus sind zwei Inklusionsfachkräfte tätig, die für die Begleitung und Unterstützung der Kinder mit besonderen Bedürfnissen zuständig, aber auch Ansprechpartner für alle Teammitglieder sind. Unser Fachdienst, ein Sozialpädagoge, eine Kinder- und Jugendpsychotherapeutin und eine Heilpädagogin begleiten und beraten uns, die Kinder und deren Eltern.
In allen hauswirtschaftlichen und handwerklichen Belangen unterstützen uns vier kompetente Küchenfeen und unsere Hausmeister.

Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Institutionen, Therapeuten, niedergelassenen Ärzten etc. ist ein wichtiger Bestandteil, um eine qualitativ hochwertige Arbeit mit den Kindern zu gewährleisten.
Die zur Verfügung stehenden Vorbereitungszeiten werden somit für alle Belange der Kinder, der Gruppe sowie für die Eltern- und Teamarbeit verwendet.

3. Rahmenbedingungen

3.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen

Das BayKiBiG schafft einen einheitlichen Rahmen für alle Formen der Kindertagesbetreuung:
Die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern liegt in der vorrangigen Verantwortung der Eltern; Eltern im Sinn dieses Gesetzes sind die jeweiligen Personensorgeberechtigten. Die Kindertageseinrichtungen und die Tagespflege ergänzen und unterstützen die Eltern hierbei. (AVBayKiBIG § 1 Art. 4)
Kinder mit Behinderung und solche, die von einer Behinderung bedroht sind, sollen in einer Kindertageseinrichtung gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung betreut und gefördert werden, um ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Die Träger von Kindertageseinrichtungen fördern die sprachliche Entwicklung der Kinder von Anfang an und tragen hierbei den besonderen Anforderungen von Kindern aus Migrantenfamilien (Art. 5 des BayIntG) und Kindern mit sonstigem Sprachförderbedarf Rechnung. Die Kindertageseinrichtungen sollen im Rahmen des Art. 6 des BayIntG dazu beitragen, die Integrationsbereitschaft der Familien von Migranten und Migrantinnen zu fördern. (BayKiBiG Art. 12)
Das Kind gestaltet entsprechend seinem Entwicklungsstand seine Bildung von Anfang an aktiv mit. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen hat die Aufgabe, durch ein anregendes Lernumfeld und durch Lernangebote dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder anhand der Bildungs- und Erziehungsziele Basiskompetenzen entwickeln. Leitziel der pädagogischen Bemühungen ist im Sinn der Verfassung der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann. (AVBayKiBIG §1 Absatz 1)
Das pädagogische Personal unterstützt die Kinder auf Grundlage einer inklusiven Pädagogik individuell und ganzheitlich im Hinblick auf ihr Alter und ihre Geschlechtsidentität, ihr Temperament, ihre Stärken, Begabungen und Interessen, ihr individuelles Lern- und Entwicklungstempo, ihre spezifischen Lern- und besonderen Unterstützungsbedürfnisse und ihren kulturellen Hintergrund. Es begleitet und dokumentiert den Bildungs- und Entwicklungsverlauf anhand des Beobachtungsbogens „Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag (PERIK)“ oder eines gleichermaßen geeigneten Beobachtungsbogens. (AVBayKiBIG §1 Absatz 2)
Die Arbeit des pädagogischen Personals basiert auf dem Konzept der Inklusion und Teilhabe, das die Normalität der Verschiedenheit von Menschen betont, eine Ausgrenzung anhand bestimmter Merkmale ablehnt und die Beteiligung ermöglicht. Kinder mit und ohne Behinderung werden nach Möglichkeit gemeinsam gebildet, erzogen und betreut sowie darin unterstützt, sich mit ihren Stärken und Schwächen gegenseitig anzunehmen. Alle Kinder werden mit geeigneten und fest im Alltag der Einrichtung integrierten Beteiligungsverfahren darin unterstützt, ihre Rechte auf Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Mitwirkung an strukturellen Entscheidungen sowie ihre Beschwerdemöglichkeiten in persönlichen Angelegenheiten wahrzunehmen. (AVBayKiBIG §1 Absatz 3)

3.2 Betreuung und personelle Rahmenbedingungen

In unserem Kinderhaus werden ca. 80 Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt betreut.

Unsere Gruppen:
Krippengruppe:
Eulengruppe (07:45 – 15:15 Uhr), 12 – 15 Kinder, davon max. 2 Einzelintegrationen möglich
Frühdienst: 7:30 – 7:45 Uhr

Kindergartengruppen:
Dachsgruppe (7:45 – 15:15 Uhr), 25 Kinder davon 1- 2 Einzelintegrationen möglich
Fuchsgruppe (7:45 – 15:15 Uhr), 25 Kinder davon 1-2 Einzelintegrationen möglich
Falkengruppe (7:45 – 15:15 Uhr), 15 Kinder davon max. 5 Kinder mit Förderbedarf
Frühdienst findet im Kindergarten nach Bedarf von 7:30 – 7:45 gesammelt in einer Gruppe statt.

In der Krippengruppe (1-3jährige) arbeiten vier PädagogInnen.
In den Kindergartengruppen (3-6jährige, max. bis Schuleintritt) werden die Kinder von drei bzw. vier PädagogInnen betreut. Kinder, die bis zum Dezember das dritte Lebensjahr erreichen, können nur nach Absprache mit den PädagogInnen aufgenommen werden.
Im Haus arbeiten die PädagogInnen in Voll- oder Teilzeit – somit sind alle in einer Gruppe zu unterschiedlichen Zeiten anwesend, um die gesamte Betreuungszeit abzudecken.
Im gesamten Haus wollen wir den Gedanken der Inklusion verwirklichen, so dass Kinder mit und ohne erhöhtem Förderbedarf gemeinsam von- und miteinander lernen und leben können.
Das Fachpersonal des Kinderhauses ist durch die Zusatzausbildung zur Erlangung des Nationalen Montessori-Diploms für die Arbeit in einer Montessori-Einrichtung bestens qualifiziert.

 

3.3 Öffnungszeiten und Kosten

Die Beiträge sind für das gesamte Kindergartenjahr (12 Monate) zu entrichten, das gilt auch für die Schließzeiten, da die Betriebskosten des Kinderhauses (auch bei Abwesenheit Ihres Kindes) weiterlaufen.

3.3.1 Krippengruppe

Frühdienst: 07:30 – 07.45 Uhr
vormittags bzw. ganztags:
07:45 – 12:15 Uhr 4 bis 5 Std./Tag Kosten: 265,00 €/Monat*
07:45 – 13:15 Uhr 5 bis 6 Std./Tag Kosten: 295,00 €/Monat*
07:45 – 14:15 Uhr 6 bis 7 Std./Tag Kosten: 315,00 €/Monat*
07:45 – 15:15 Uhr 7 bis 8 Std./Tag Kosten: 345,00 €/Monat*
5 x Essen/Woche (incl. Frühstück, Getränke und Nachmittagssnack) 115,00 €

3.3.2 Kindergartengruppen

Frühdienst: 07:30 – 07:45 Uhr
Vormittags bzw. ganztags:
07:45 – 12:15 Uhr 4 bis 5 Std./Tag Kosten: 112,00 €/Monat*
07:45 – 13:15 Uhr 5 bis 6 Std./Tag Kosten: 133,00 €/Monat*
07:45 – 14:15 Uhr 6 bis 7 Std./Tag Kosten: 154,00 €/Monat*
07:45 – 15:15 Uhr 7 bis 8 Std./Tag Kosten: 176,00 €/Monat*
4 x Mittagessen/Woche (Mo – Do) 70,00 €
5 x Mittagessen/Woche (Mo – Fr) 88,00 €

Alle Kinder, die bis 31.12. drei Jahre alt sind, erhalten vom Staat 100,– € Beitragszuschuss. Es gibt eine Mindestbuchungszeit i.S. einer pädagogischen Kernzeit von 4 – 5 Stunden/Tag.
*Alle Beiträge verstehen sich inkl. 6,– € Spielgeld. Das Essensgeld wird separat für 12 Monate/Jahr erhoben und monatlich abgebucht.

3.4 Schließzeiten und Urlaubsregelungen

Unser Kinderhaus hat 33 Schließtage im Jahr, davon drei als pädagogische Tage für das Gesamtteam. Durch Elternabende, Teamsitzungen und viele zusätzliche Aktivitäten fallen Überstunden für das Personal an, die durch Freizeitausgleich abgegolten werden. Um die qualitativ hochwertige Arbeit während der regulären Öffnungszeiten aufrecht zu erhalten, versuchen wir unsere Überstunden weitgehend in der sog. Betriebsarmen Zeit (BA) abzubauen.
Die Schließ- und BA-Zeiten orientieren sich an den Schulferien.

 

3.5 Aufnahme und Aufnahmekriterien

In der Regel erfolgt eine Aufnahme in unserer Einrichtung im September. Frei werdende Plätze werden auch im laufenden Kinderhausjahr vergeben.

  • Die Aufnahme der Kinder erfolgt nicht nach dem Datum der Anmeldungen, sondern nach bestimmten Aufnahmekriterien:
  • Die Anmeldung erfolgt immer von September bis Ende Januar für das darauffolgende Kinderhausjahr. Später eingehende Anmeldungen werden nachrangig behandelt.
  • Unser Kinderhaus ist ein Stadtkindergarten, d.h. wir können nur Kinder aus dem Stadtgebiet Landshut aufnehmen.
  • Kinder, die bereits unsere Kinderkrippe besuchten, und Geschwisterkinder werden – wenn möglich – bevorzugt aufgenommen.
  • Wir achten auf eine alters- und geschlechtsgemischte Gruppenzusammensetzung.
  • Die Identifikation der Eltern mit der Montessori-Pädagogik und die Bereitschaft zur tätigen Unterstützung unserer Erziehungsarbeit im Sinne einer positiven Erziehungspartnerschaft sind uns sehr wichtig.

3.6 Mittagessen/Ruhen/Schlafen

Das Mittagessen wird von dem Bio-Caterer „Leckerschmecker“ in Postau gekocht. Dabei stehen regionale, saisonale und gesunde Lebensmittel im Mittelpunkt.
Unser pädagogisches Konzept nach Maria Montessori legt dem gemeinsamen Essen ebenso große Bedeutung bei. Deshalb begleiten wir die Kinder beim Essen, sitzen mit am Tisch und können so auch als Vorbild fungieren.

Wo essen unsere Kinder?
Die Eulenkinder essen in ihrem Essensraum, angegliedert an den Gruppenraum.
Dort können sie auch kleine hauswirtschaftliche Übungen machen, wie z.B. Tisch decken oder abspülen.
Die Kindergartenkinder essen im separaten „Kinderrestaurant“, das für ca. 15 Kinder Platz bietet. Die Dachsgruppe teilt sich zur Essenszeit – somit isst ein Teil der Kinder im Gruppenraum und der andere Teil im Kinderrestaurant. Auch hier üben sich die Kinder in allen Bereichen rund um das Essen (=Übungen des täglichen Lebens), wie z.B. selbständig sich die Essensportion auf den Teller löffeln oder den Tisch abräumen.

 

 

Unser Kinderhaus nimmt am Schulfruchtprogramm teil:

Das Programm wird vom Bayerischen Staatsministerium in Zusammenarbeit mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten für alle Kindergärten, Schulen, SVE´s und Heilpädagogische Tagesstätten angeboten, um bei den Kindern die Wertschätzung für Obst und Gemüse nahezubringen. Damit wird u.a. eine gesunde Entwicklung der Kinder gefördert.
Seit 2018 gibt es auch einmal/Woche eine kleine Lieferung an Milchprodukten: Frischmilch, Käse, Joghurt und Quark bekommen wir wie die Obst- und Gemüselieferung über die Höhenberger Biokiste. Beste regionale, biologische Lebensmittel erhalten somit alle Kindergartenkinder einmal in der Woche kostenlos. 

Ruhen und Schlafen:
Nach dem Mittagessen haben die Kinder, die länger als bis 14.00 Uhr bleiben, bei Bedarf die Möglichkeit, zu ruhen/zu schlafen oder zumindest eine kleine Auszeit zu nehmen, wie z.B. Bücher zu lesen, etwas zur Ruhe zu kommen. Für die Krippenkinder gibt es einen separaten Schlafraum.

4. Qualitätssicherung

4.1 Elternbefragung

Jährliche schriftliche Elternbefragungen zum Ende eines Kinderhausjahres. Die Auswertungen werden im Team, mit Elternbeirat und ggf. Träger besprochen und für die gesamte Elternschaft als Rundbrief veröffentlicht.

4.2 Bedarfserhebung

Jährliche Bedarfserhebungen zu Beginn des neuen Kalenderjahres werden schriftlich erhoben.

4.3 Pädagogische Tage

Im Kinderhausjahr sind drei Schließtage für pädagogische Tage festgelegt, an denen das pädagogische Team sich weiterbildet oder an der Konzeption weiterarbeitet.

4.4 Dokumentationen

Tagesprotokolle, Beobachtungsbögen, Perik, Seldak und Sismik (gesetzl. vorgeschriebene Beobachtungsbögen) helfen, die Dokumentationen der Entwicklungsschritte der Kinder festzuhalten, mit den Kolleginnen / Eltern zu besprechen und weitere unterstützende Maßnahmen einzuleiten. Für die Arbeit der Dokumentationen verwenden wir in den Kindergartengruppen Tabletts. In der Krippengruppe wird mit Portfolios gearbeitet und damit die Entwicklung des Kindes dokumentiert. Auch durch Fotos und kleine Videosequenzen können den Entwicklungsstand eines Kindes verdeutlichen und können im Elterngespräch mit einfließen.

4.5 Fortbildungen

Alle PädagogInnen, die fest im Haus angestellt sind, nehmen an einem Diplomkurs teil und erwerben das Montessori-Diplom.
Allgemeine Fort- und Weiterbildungen, die unser Arbeitsfeld betreffen, sorgen für Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung unserer pädagogischen Qualität.

4.6 Umgang mit Konflikten und Konfliktmanagement

Im täglichen Miteinander können im Team, mit Eltern, mit Kindern Konflikte entstehen. Der regelmäßige Austausch untereinander, mit Eltern, mit Kindern hilft, Konflikte zu erkennen, zu klären und zu lösen. Weitere Möglichkeiten der Konfliktbewältigung sind in den regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen, in Supervisionen oder mit unserer pädagogischen Qualitätsbegleitung möglich. Bei Bedarf können Gespräche mit dem Vorstand gesucht werden. Monatlich finden sogenannte „Säulengespräche“ statt: dazu tauschen sich die Vorstände, die Leitungen des Kinderhauses und der Schule, die Elternbeiräte des Kinderhauses und der Schule aus. Informationsweitergabe erfolgt u.a. über regelmäßig erscheinende Rundbriefe, die auch dazu beitragen, möglichen Konflikten aufgrund mangelnder Information vorzubeugen.

4.7 Teamsitzungen

In unseren regelmäßigen Teambesprechungen reflektieren und planen wir unsere tägliche pädagogische Arbeit, Feste und Feiern, Projekte, Ausflüge, die Zusammenarbeit mit den Eltern, Arbeitsgruppen und auch alle organisatorischen Belange rund ums Kinderhaus. Das Gesamtteam findet alle 14 Tage statt, die Gruppenteams tauschen sich wöchentlich aus.

4.8 Mitarbeitergespräche

Mitarbeitergespräche finden jährlich zwischen Leitung und einem Pädagogen statt. Bei Neueinstellungen sind ein bis zwei Gespräche in den ersten Monaten wichtig. Es geht hierbei um Reflexionen und Zielvereinbarungen. Der wertschätzende Austausch, Teamgeist und Kollegialität und unser gemeinsames Ziel, die Grundsätze der Montessoripädagogik zu verwirklichen, stehen im Mittelpunkt des Gespräches.

4.9 Aktualisierung des Konzeptes

Wir greifen immer wieder Themen, Schwerpunkte aus unserem Konzept heraus und behandeln sie intensiver. Dies geschieht in Teamsitzungen, im Rahmen eines pädagogischen Tages oder mit der pädagogischen Qualitätsbegleitung. Ziel ist, das Konzept jährlich zu überarbeiten und zu aktualisieren.

4.10 Pädagogische Qualitätsbegleitung (PQB)

PQB ist ein freiwilliges Angebot des Bayrischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und wurde vom Institut für Frühpädagogik für bayerische Kindertageseinrichtungen entwickelt.

  • PQB umfasst:
  • die systematische Beratung und Begleitung von Kindertageseinrichtungen bei der Qualitätsentwicklung und – sicherung im Bereich der Interaktionsqualität
  • die Stärkung von Kindertageseinrichtungen in ihrer professionellen Lern- und Weiterentwicklungsfähigkeit
  • die Vernetzung mit bestehenden Systemen
    (siehe www.ifp.bayern.de)

4.11 Transparenz der pädagogischen Arbeit gegenüber den Eltern

Durch folgende Angebote haben die Eltern die Möglichkeit, unsere pädagogische Arbeit im Alltag zu erleben:
Tür- und Angelgespräche, Entwicklungsgespräche, Besuchstage, Mitarbeit in den Gruppen/im Haus, Mitarbeit in den Arbeitsgruppen, Wochenrückblick, Foto- und Filmaufnahmen, „Schnuppertag“ für neue Kinder, Begleitung der Eltern zum Start der Kinder im September, Mitarbeit im Elternbeirat, regelmäßige Rundbriefe (per E-Mail) und Aushänge für Eltern.

5. Öffentlichkeitsarbeit

5.1. Informationselternabend
Zum Jahresanfang findet immer im Kinderhaus ein Informationsabend für alle Interessierten statt. Wie an einem Tag der offenen Tür kann unser Haus besichtigt werden, die Pädagogen und der Träger stellen sich vor. Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit, die Montessoripädagogik wird ausführlich präsentiert und offene Fragen werden beantwortet.

5.2. Flyer des Montessori Kinderhauses
Unser Flyer gibt in Kurzform allen Interessierten Auskunft über unser Kinderhaus und die Montessori-Pädagogik.

5.3 Internetauftritt
Unsere Homepage wird gepflegt und regelmäßig überarbeitet. Sie beinhaltet stetig neue Informationen über Aktionen und Veranstaltungen im Kinderhaus.
https://kinderhaus.montessori-landshut.de/

5.4. Presse
Zu besonderen Aktionen und Feste werden in der Landshuter Zeitung oder dem Landshuter Wochenblatt Anzeigen veröffentlicht.

Tagesablauf in den Gruppen

Füchse
Dachse
Eulen
Falken

II. Pädagogisches Konzept

1. Pädagogische Grundlagen und Ziele
Die Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit sind durch Maria Montessori geprägt. Im Krippenbereich werden
Montessoris Grundlagen durch Einflüsse von Emmi Pikler ergänzt.

 1.1 Das Leitziel unserer pädagogischen Arbeit und Maria Montessoris Menschenbild
„Oberstes Bildungs¬- und Erziehungsziel ist der eigenverantwortliche, beziehungs-¬ und gemeinschaftsfähige, wertorientierte, weltoffene und schöpferische Mensch. Er ist fähig und bereit, in Familie, Staat und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, und offen für religiöse und weltanschauliche Fragen.“ (Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (2012): Gemeinsam Verantwortung tragen. Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit. S. 7)

Ziel ist in diesem Sinne also der mündige Mensch. Wobei hier Mündigkeit als pädagogische Zielvorstellung zu verstehen ist. Sie zeigt sich in der Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen, ein erfülltes und glückliches Leben in Frieden und Einklang mit sich selbst, mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu gestalten.

Maria Montessori sieht das Kind als eigenständige Person an, unabhängig von seinen körperlichen, geistigen und seelischen Fähigkeiten. Das Kind soll sich zu einem vollwertigen, sozialisierten Mitglied der Gesellschaft entwickeln. Dazu benötigt es die Unterstützung und Begleitung der Erwachsenen. Sein Streben nach Selbstständigkeit wird unterstützt durch den Grundsatz Maria Montessoris „Hilf mir, es selbst zu tun“.

„Aufgabe ist es nicht, das Kind zu formen,
sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren“
(Maria Montessori)

Weitere Informationen zur Montessoripädagogik finden Sie unter der Kategorie „Maria Montessori“.

1.2 Umgang mit dem Kind
Angesichts des Menschenbildes Maria Montessoris und der oben erwähnten Ziele der pädagogischen Arbeit bedarf es des Geschicks und der Liebe der Erwachsenen, das Kind zu beobachten, seine Bedürfnisse zu erkennen und sein Streben nach Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit zu unterstützen. Der Erwachsene ist Begleiter des Kindes. Diese Anschauung spiegelt sich im Umgang mit den uns anvertrauten Kindern wieder, denn dieser ist geprägt von:

1.3 Spiel ist die Arbeit des Kindes

In der pädagogischen Arbeit kommt dem Spiel eine besondere Bedeutung zu. Das Spiel entsteht aus der Neugierde und dem Bewegungsdrang des Kindes. Es ist stets freiwillig, spontan und zweckfrei. Kinder haben Spaß und Lust am Spiel, es bereitet ihnen Freude. Durch das Spiel findet eine Beschäftigung und Auseinandersetzung des Kindes mit seiner Umwelt statt. Es fördert das Kind ganzheitlich in den verschiedensten Entwicklungsbereichen und ist für die kindliche Entwicklung notwendig. Wir bezeichnen daher das Spiel als „Arbeit“ und sehen diese als unverzichtbares, elementares, aktives Tun des Kindes.
Dieses besagte Spielen und Arbeiten kann im Kinderhaus in den unterschiedlichsten Bereichen stattfinden. Dazu findet im Kinderhaus eine pädagogische Öffnung statt (siehe Punkt 1.4)

 

1.4 Pädagogische Öffnung
Während der Freiarbeitszeit können sich die Kinder im Gruppenraum und im Kinderhaus nach Absprache frei bewegen. Sie entscheiden, wo, mit wem und wie lange sie spielen und arbeiten. Sie können Spielbereiche und Angebote selbständig auswählen. Jeder Gruppenraum bietet verschiedene Spielecken. Außerdem gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten im offenen Bereich, der allen Gruppen zugänglich ist.
Kinder aus allen Gruppen können sich gegenseitig besuchen oder in einem Bereich verabreden.
Damit die Kinder bei aller Freiheit und Öffnung auch Orientierung finden, gibt es feste Bezugspersonen in den Gruppen, den Gruppenraum als Anlaufstelle, einen geregelten Tagesablauf (siehe Punkt I.6.) mit Fixpunkten (z. B. Begrüßungskreis) und gemeinsame gruppeninterne Tätigkeiten. Dies gibt den Kindern Sicherheit und fördert das Gemeinschaftsgefühl.

2. Basiskompetenzen und die Umsetzung in der Einrichtung
Aus dem Leitziel unserer pädagogischen Arbeit und dem Menschenbild Maria Montessoris
ergeben sich folgende zu fördernde Basiskompetenzen, die auch im Bayerischen Bildungs-und Erziehungsplan (BEP) genannt werden:
• Personale Kompetenz (Selbstwahrnehmung, Motivationale Kompetenzen, Kognitive Kompetenzen, Physische Kompetenzen)
• Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext (Soziale Kompetenzen, Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz, Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme, Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe)
• Lernmethodische Kompetenz (Lernen, wie man lernt)
• Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen (Widerstandsfähigkeit=Resilienz)

3. Grundprinzipien nach Maria Montessori und Emmi Pikler

3.1 Immanenter Bauplan
Das Kind entwickelt sich nach einem inneren (immanenten) Bauplan, den jedes Kind bereits von Anfang an in sich trägt. Dieser Bauplan äußert sich in aufeinanderfolgenden Lernschritten nach individuellem Tempo, die vom Erwachsenen lediglich begleitet werden können (siehe auch 4.5 Vorbereitete Umgebung). Damit die Persönlichkeit des Kindes entsprechend seines Bauplanes reifen kann, ist eine vorbereitete Umgebung nötig, in der es selbstständig tätig sein kann und die seinen momentanen Bedürfnissen gemäß den sensiblen Perioden entspricht.

3.2 Sensible Perioden
Während sich das Kind gemäß seines eigenen Bauplanes entwickelt, zeigt es phasenweise großes Interesse für bestimmte Dinge, Tätigkeiten und Lerninhalte. Maria Montessori nennt sie „sensible Perioden“. In diesen Zeiten lernt das Kind einfach, schnell und vor allem gerne, weil die Lerninhalte seinen momentanen Bedürfnissen entsprechen. Sensible Phasen gibt es für alle Bereiche, in denen Kinder lernen können: für praktische Tätigkeiten, soziale Entwicklung, Bewegung, Ordnung, Sinnesentwicklung, Sprache, Mathematik, Lesen lernen etc. Diese Phasen gilt es zu nutzen und dem Kind die entsprechenden Gelegenheiten und Materialien zur Verfügung zu stellen (siehe auch 4.5 Vorbereitete Umgebung).
Zum Beispiel zeigen Kinder mit ca. 2 Jahren eine Vorliebe für Ordnung und mit ca. 4 Jahren für das Lesen lernen. Man spricht heute auch von „optimalen Lernzeiten“ oder „Entwicklungsfenstern“.

3.3 Freie Wahl der Arbeit
Damit das Kind seinen Bedürfnissen folgen kann, die sich entsprechend seines Bauplanes und der sensiblen Perioden ergeben, muss es Gelegenheit haben, sich seine Arbeit frei zu wählen. Es sucht sich eine Tätigkeit aus, bestimmt wo und mit wem es arbeitet, wie lange und wie intensiv. Das Kind bestimmt also selbst über sein Tempo und den Rhythmus seines Tuns. Allerdings endet die Freiheit des Einzelnen da, wo sie die Freiheit anderer einschränken würde. Es gibt einen klar strukturierten Rahmen, in dem sich das Kind frei bewegen kann. Dieser richtet sich nach der Fähigkeit des Kindes, Verantwortung für sich und seine Umwelt übernehmen zu können.
„Die Arbeit ist der Grundstein für die Freiheit.“
(Maria Montessori)

3.4 Absorbierender Geist
Ein höchst bemerkenswertes Phänomen ist die besondere Art der Lernfähigkeit des Kindes. Wie ein Schwamm saugt es Eindrücke aus seiner Umwelt auf, speichert diese unbewusst ab und baut sich aus diesen Eindrücken eine innere Struktur auf. Die Montessoripädagogik unterstützt das Kind dabei durch die vorbereitete Umgebung, durch das zur Verfügung gestellte Material und durch den vorbereiteten Lehrer/Erzieher (siehe 4.5). Tritt eine sensible Periode ein, so kann das Kind auf die bereits abgespeicherten Erfahrungen zurückgreifen und sie mit den neuen Erlebnissen zu einem Gesamtbild ordnen und verknüpfen.
Ein Beispiel: Das Kind nimmt zuerst passiv seine Muttersprache in ihrer ganzen Komplexität, mit Lauten, Klang, Wortschatz, Grammatik und der emotionalen Bedeutung auf. Es greift dann darauf zurück, wenn es aktiv zu sprechen beginnt.

3.5 Vorbereitete Umgebung
Die Vorbereitete Umgebung besteht aus drei Elementen: dem Lehrer/Erzieher, der räumlichen Vorbereitung und der sachlichen Vorbereitung.

3.5.1 Lehrer/Erzieher
Maria Montessori versteht unter „Lehrer“ jede Person, die das Kind bei seiner Entwicklung begleitet, egal ob Mutter, Vater, Erzieher/in etc.
Der Lehrer achtet das Kind, bringt ihm Wertschätzung, Liebe und Vertrauen entgegen. Er sieht das Kind als eigenständige Person. Der Lehrer bleibt zurückhaltend und beobachtet das Tätigsein des Kindes. Er hilft da, wo Hilfe nötig ist, aber immer gemäß dem Grundsatz „Hilf mir es selbst zu tun.“ Er ist klar in seinen Äußerungen, zeigt sich geduldig, kompetent, feinfühlig und empathisch. Seine achtsame und feinfühlige Haltung wird durch die vorbereitende Sprache ergänzt. Deutlich wird dies z. B. beim Anziehen, wenn jeder Handlungsschritt des Kindes verbal vorbereitet und begleitet wird. Das Kind steigt in diesen Dialog ein, indem es eine Reaktion zeigt (selbst, wenn es noch keine aktive Sprache beherrscht), auf die erneut die Antwort des Erwachsenen folgt.

3.5.2 Räumliche Vorbereitung
Der Lebensraum muss so vorbereitet sein, dass das Kind darin möglichst selbstständig sein kann, d.h. er ist den kindlichen Bedürfnissen angepasst. Dazu gehört auch, dass die Umgebung für das Kind stets frei zugänglich ist. Die Räume sind möglichst hell, wohnlich, freundlich und liebevoll vorbereitet. Klare Strukturen und Ordnung helfen dem Kind, sich im Raum zurecht zu finden. Alle Gegenstände haben einen festen Platz. Die vorbereitete Umgebung bietet reichlich Möglichkeiten für Bewegung und fordert das Kind zum Tätigsein auf.

„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen,
sondern wir sollen die Umgebung dem Kind anpassen.“
(Maria Montessori)

3.5.3 Sachliche Vorbereitung
Den sensiblen Perioden des Kindes gemäß hat Maria Montessori Materialien entwickelt, die das Kind in seinen Lernschritten optimal unterstützen: das Montessori-Entwicklungsmaterial (siehe unten). Für dieses Material gelten folgende Prinzipien:

Ästhetik
Das Material ist in Farbe, Form und Beschaffenheit ansprechend. Es besitzt einen hohen Aufforderungscharakter, so dass sich jedes Kind davon angesprochen fühlen kann. Das Material ist strukturiert, makellos und vollständig.

Aktivität
Das Material regt zum Tätigsein an. Durch das Tun und Hantieren setzt sich das Kind aktiv mit den Eigenschaften des Materials auseinander und schult dadurch seine Sinne. Maria Montessori vertritt den Grundsatz: „Es ist nichts im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war.“

Bewegung
Bewegung ist ein wichtiges Element der Montessori-Pädagogik. Sie ermöglicht es dem Kind, sich auf ganzheitlichem Wege mit den Lerninhalten der Materialien zu befassen. Die Bewegung hat eine primäre Bedeutung für die Entwicklung der Sinne und des Intellektes. Maria Montessori versteht die Bewegung als unmittelbaren Ausdruck des geistigen und spontanen Lebens des Kindes. Sie nimmt in diesem Sinne einen großen Raum in der Lebensrealität und den Bedürfnissen des Kindes ein. Wird die Bewegung vernachlässigt, so kann das Kind sein sensomotorisches und intellektuelles Potential nicht in vollem Maße nutzen und entfalten. Durch reichlich Gelegenheit zu konkreten Handlungen wird die Grundlage gelegt, auf der sich zunehmend abstraktes Denkvermögen entwickeln kann.

Isolation der Schwierigkeit
Jedes Material enthält nur einen genau definierten Lernschritt. Dieser Lernschritt wird isoliert von der Umwelt an einer separaten Übung erarbeitet. Reizüberflutung wird dadurch vermieden, das Kind kann sich auf diesen einen Lerninhalt konzentrieren und das Gelernte leicht in sein Bild von der Welt einordnen. Das Material ist der „Schlüssel zur Welt“.

„Das Montessorimaterial ist für das Kind ein Schlüssel zur Welt,
mit dem es seine ungeordneten Eindrücke ordnet, strukturiert
und vor allem verstehen lernt.“
(Maria Montessori)

Hat das Kind den Lernschritt verinnerlicht, wird das Gelernte in das tägliche Leben übertragen.
Beispielsweise übt das Kind mit einer Schüttübung. Ist dieser Lernschritt verinnerlicht, so ist es in der Lage, sein Getränk selbst einzuschenken.
Indirekt kann ein Material zusätzlich auf einen nächsten Lernschritt vorbereiten, ohne dass dies vom Kind bewusst wahrgenommen wird.
Hierzu ein Beispiel: Am „Rosa Turm“ – einem Material für die Entwicklung der Sinne – lernt das Kind die Eigenschaften und Begriffe „groß“ und „klein“ kennen. Gleichzeitig bereitet diese Übung indirekt auf das Dezimalsystem vor: Der Turm besteht aus zehn Teilen. Das Kind verinnerlicht durch den handelnden Umgang damit unbewusst diese Menge, ohne schon bewusst zählen zu können.

Begrenzung
Jedes Material ist für eine ihm eigene Handhabung gedacht und wird nur so verwendet. Zudem ist es nur einmal in der Gruppe vorhanden. Dadurch erfolgt eine indirekte Sozialerziehung. Möchte ein Kind ein Material verwenden, das gerade von einem anderen benutzt wird, muss es warten, bis dieses fertig ist oder sich mit ihm absprechen, ob es mitarbeiten darf.

Fehlerkontrolle
Viele Materialien haben eine Fehlerkontrolle in sich. Dies unterstützt das selbstständige Lernen des Kindes. Es ist nicht auf Kontrolle durch Erwachsene angewiesen, da das Kind seine Ergebnisse eigenständig überprüfen kann. Die personale Kompetenz, die persönliche Freiheit und Freude am Lernen werden dadurch gefördert.

Darbietung
Jede unbekannte Übung wird zunächst vom Lehrer dargeboten, damit das Kind die konkrete Anwendung sieht. Dann kann das Kind eigenständig damit arbeiten.

„Erkläre es mir, und ich vergesse es,
zeige es mir, und ich merke es mir,
lass es mich tun, und ich weiß es für immer.“
(Konfuzius, Maria Montessori)

Ordnung
Das Material ist ordentlich und vollständig. Gehören mehrere Gegenstände zu einer Übung, so sind diese immer gleich angeordnet z. B. auf einem Tablett, ebenso bei der Darbietung. Das Material hat einen festen Platz, damit das Kind sich orientieren kann. Das Aufräumen gehört mit zur Übung.

Systemischer Aufbau von Lernschritten
Lernschritte und verschiedene Materialien basieren aufeinander. So werden Handlungsschritte als auch sensomotorisches und intellektuelles Wissen und Können systemisch aufgebaut.
Bsp. Trinken (FOTO)
Materialbereiche

Maria Montessori hat ihre Materialien in fünf Bereiche eingeteilt:

Sinnesmaterial:

Hiermit sind alle Materialien gemeint, die die Sinnesentwicklung und Sinnesförderung ansprechen.
Die Motorik und die Sensorik stärken die geistige Entwicklung eines Kindes.

„Es ist nicht im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war.“
(Maria Montessori)

Kosmisches Material:

Dieses breit gefächerte Materialumfasst viele Bereiche, z.B. Erdkunde, Biologie, Geschichte,
Religion, Werteerziehung usw.
Maria Montessori betrachtet die Materialarbeit als „Schlüssel zur Welt“.

Übungen des täglichen Lebens:

Lebenspraktische Fertigkeiten werden in kleinen Schritten am Material geübt,
um sie dann im Alltag sicher anwenden zu können.

Mathematikmaterial:

Im Vordergrund stehen die Freude
des Kindes am Zählen, Ziffern und Zahlen kennenlernen
bis hin zum Kennenlernen des Dezimalsystems und der Grundrechenarten und vielfältigen weiterführenden Kenntnissen.

Sprachmaterial:

Die Materialien fördern und stärken den passiven und aktiven Spracherwerb, erweitern den Wortschatz und bereiten auf die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens vor.

3.6 Polarisation der Aufmerksamkeit und Normalisation
Erfolgt die Entwicklung des Kindes unter Beachtung der bisher genannten Prinzipien, und stehen dem Reifeprozess keine Hindernisse entgegen (z. B. Behinderung, unabwendbare widrige Lebensumstände, etc.), so findet das Kind in der aktiven Auseinandersetzung mit seiner Umwelt zu tiefer innerer Ruhe und Konzentration. Maria Montessori nennt dies „Polarisation der Aufmerksamkeit“. Charakteristisch dafür ist, dass das Kind ganzheitlich in seine Arbeit vertieft ist.
Beispielweise wischt ein Kind zehnmal in Folge einen Tisch ab. Diese Arbeit des Kindes scheint uns Erwachsenen häufig fremd und unsinnig, wenn man be¬denkt, dass ein Kind bereits zum wiederholten Male mit voller Hingabe diesen Tisch abwischt, obwohl er längst sauber ist. Für das Kind aber ist allein das Tun entscheidend, seine Konzentration lässt erst nach, wenn der selbstgestellte Auftrag und damit der darin enthaltene Lernschritt für das Kind zufriedenstellend gelöst ist.
Es erfährt große Zufriedenheit im Tun und kommt zur Normalisation, d. h. es wird so, wie jeder sich ein Mitglied der Gesellschaft wünscht: sozial, friedfertig, selbstständig, selbstbewusst, aktiv und verantwortungsbewusst.

4. Themenübergreifende Bereiche

4.1 Eingewöhnung
Um dem Kind einen sanften Einstieg in unser Kinderhaus zu ermöglichen, findet eine Staffelung bei der Aufnahme statt. Außerdem orientieren wir uns bei der Eingewöhnung der Kinder am Berliner Modell, so dass jedes Kind nach dem individuellen Entwicklungstempo im Kinderhaus ankommen kann. Eltern begleiten ihr Kind dabei über mehrere Wochen (Krippe) bzw. Tage (Kindergarten) bei diesem Abnabelungsprozess.

An dieser Stelle sei auf folgende Literatur verwiesen:
Andres, Beate/ Dr. Hédervári-Heller, Eva/ Laewen, Hans-Joachim: Ohne Eltern geht es nicht. Cornelsen

4.2 Übergänge gestalten
Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen geschehen, und Phasen beschleunigten Lernens. Auslöser sind Ereignisse, die der Einzelne als einschneidend erlebt, weil sie für ihn erstmals oder nur einmal in seinem Leben vorkommen. Sie treten auf in der Familie, bei der eigenen Person, im Verlauf der Bildungsbiographie und späteren Berufsbiographie. Es sind kritische Lebensereignisse, deren Bewältigung die persönliche Entwicklung voranbringen, aber auch erschweren können, die Freude und Neugier ebenso hervorbringen können wie Verunsicherung und Angst. (aus Bayer. Bildungs- und Erziehungsplan, S. 97)
Hier im Kinderhaus finden Übergänge statt vom Elternhaus zur Krippe, von der Krippe in den Kindergarten und weiter in die Schule. Um diese Lebensphasen der Kinder so sicher und sanft als möglich zu gestalten, benötigen die Kinder Raum, Zeit und liebevolle Begleitung.
Wir im Kinderhaus bieten verschiedene Stufen der Begleitung des Übergangs an:
Bevor die Krippen- und Kindergartenkinder im Herbst beginnen, kommen sie mit ihren Eltern und besuchen für ein paar Stunden die neue Einrichtung. Auch zum Sommerfest sind die neuen Familien eingeladen und können ihr späteres Kinderhaus in einer festlichen Stimmung erleben.
Die Krippenkinder, die in die Kindergartengruppen wechseln, statten ab Frühsommer ihren neuen Gruppen kleine Besuche ab. Auch die gemeinsamen Treffen im Garten, in der Turnhalle oder im Eingangsbereich helfen den Krippenkindern, nach einigen Tagen in ihren neuen Gruppen anzukommen und sich an den Tagesablauf zu gewöhnen. Zum Jahresende feiern die Krippenkinder in ihrer Eulengruppe Abschied und erhalten als kleines Geschenk das Symbol ihrer neuen Gruppe (Identifikation).

Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule verläuft je nach Schule individuell, z.B.
• Die Grundschullehrerin besucht die Vorschulkinder im Kinderhaus
• Die Vorschulkinder besuchen die Grundschulklasse
• Schulspiel und Schuleinschreibung
• Vorkurs (siehe 4.3)
Gegenseitige Einladungen von Kinderhaus und Schule zu besonderen Veranstaltungen sind für einen gelungenen Start im Herbst förderlich.
Die Umsetzung der Montessori Pädagogik und die intensive Arbeit mit dem Montesssorimaterial in unserem Haus ist Vorschulerziehung von Anfang an. Bereits ab dem Krippenalter lernen die Kinder das Lernen, ihren Arbeitsplatz vorzubereiten, sich auf ein Lernfeld zu konzentrieren, eine Arbeit zu Ende zu bringen, bzw. den systematischen Ablauf einer Aufgabe zu bewältigen. Dabei werden sie von den Pädagogen individuell begleitet und unterstützt.

4.3 Vorkurs Deutsch
Der Vorkurs ist ein Kurs für Kinder, in dem sie noch besser Deutsch lernen sollen und gut auf den Schulbeginn vorbereitet werden. Dies geschieht im letzten Kindergartenjahr vor Schuleintritt. Es nehmen alle Migrationskinder (beide Eltern nicht deutscher Herkunft) und deutschsprachige Kinder mit geringen Sprachkenntnissen (mindestens 1 Elternteil deutschsprachiger Herkunft) teil.
Gleichzeitig fördern die Pädagoginnen im Kinderhaus die Sprachkompetenz der Kinder im Alltag.
Der Vorkurs umfasst 3 Schulstunden pro Woche und wird von einer Lehrerin der naheliegenden Sprengelschule geleitet. Er findet bei uns im Kinderhaus oder in der benachbarten Grundschule statt. Dieses Projekt wird vom Staat gefördert und soll gleiche Startchancen für alle ermöglichen.

4.4 Entwicklungsbeobachtung

Kinderkrippe:
In der Kinderkrippe verwenden wir als Entwicklungsbeobachtung die sogenannten Lerngeschichten. Hierzu schreiben die Pädagoginnen für jedes Kind ihre Beobachtungen nieder und werten sie aus. Im Portfolio- Ordner erscheint diese Beobachtung z. B. mit Fotos als persönlicher Brief an das Kind.
Des Weiteren führen die Pädagogen kurze Tagesbeobachtungen, die auch in die Entwicklungsgespräche und Tür- und Angelgespräche mit den Eltern einfließen.

Kindergarten:
Im Kindergarten wird die Entwicklung der Kinder über die Entwicklungsbögen, Seldak, Perik und Sismik dokumentiert. Dies sind gesetzlich vorgeschriebene Beobachtungsbögen, die regelmäßig ausgefüllt werden müssen. Für diese Arbeit nutzen wir in jeder Gruppe Tablets.
Die Bögen und deren Auswertung sowie freie Beobachtungsnotizen dienen als Grundlage für die Entwicklungsgespräche.
Die Arbeit mit dem Montessori Material dokumentieren die Kinder an Hand ihrer Arbeitshefte selbst und sie gibt den Pädagogen einen guten Einblick in die Kompetenzen und Interessen des Kindes. Je nach Jahresthema können weitere Mappen zu unterschiedlichen Bereichen entstehen wie z. B. Religion, Musik oder Buchstaben.

4.5 Partizipation: Mitbestimmen – Mitentscheiden – Mitgestalten
„Beteiligung“ bedeutet „Partizipation“ im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Sie gründet auf Partnerschaft und Dialog. Partizipieren heißt, Planen und Entscheiden in allen Angelegenheiten, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für anstehende Fragen und Probleme zu finden. Partizipieren zeichnet sich aus durch ergebnisoffene Situationen, in denen Willensbildungsprozesse gemeinsam erfolgen und Ergebnisse anders als erwartet ausfallen können. Kinderbeteiligung umfasst Mit- und Selbstbestimmung……. (BEP, Seite 395)
Im Kinderhaus setzen wir Partizipation folgendermaßen um:
• Basiskompetenzen des Kindes (Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, sich angenommen fühlen…) stärken
• Das Kind hat die freie Wahl, sich zu betätigen: wo, mit wem, wie lange, mit was?
• Individuelle Entscheidungen können vom Kind mitbestimmt werden: z.B. beim Essen, Wickeln, Spiel- und Bastelangebote
• Kind hat Pädagogen als Ansprechpartner – auch für Beschwerden
• Begrüßungs- und Schlusskreis – der Tagesablauf wird besprochen bzw. reflektiert
• Kinderkonferenz – z.B. wird das Faschingsthema festgelegt
• Angebot der Lesepatin/Sprachbegleiterin annehmen (ehrenamtliche Begleiterinnen)

Partizipation basiert auf Information, Transparenz, Freiwilligkeit, Verlässlichkeit und individueller Begleitung.

4.6 Inklusion
Inklusion ist unteilbar. Es bedeutet, dass volle gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung für Alle Menschenrecht ist –
„…… ungeachtet ihrer kulturellen Zugehörigkeit, Hautfarbe, Geschlechtszugehörigkeit, Sprache, Religion, politischen oder sonstigen Anschauung, sozialen Herkunft, des Vermögens, der Geburt, des Alters oder des sonstigen Status“
(aus UN-Behindertenrechtskonventionen, seit 26.03.2009 für Deutschland rechtsverbindlich)

Inklusion bedeutet also, jeden Menschen als Menschen anzuerkennen, mit all seinen Stärken und Schwächen, egal ob jung oder alt, ob schwarz oder weiß, ganz oder versehrt, ruhig oder wild,…. Diese Aufzählung lässt sich beliebig verlängern.

Inklusion in Erziehung und Bildung bedeutet unter anderem:
– Gleiche Wertschätzung aller beteiligten Personen
– Steigerung der Teilhabe aller Beteiligten am gesellschaftlichen Miteinander
– Weiterentwicklung interner Kulturen, Strukturen und Praxen
– Die Ansicht, dass Vielfalt Chancen eröffnet
– Inklusion dient allen Beteiligten für die persönliche Weiterentwicklung
– Inklusion hat Außenwirkung

Für unseren Alltag im Kinderhaus heißt das:
– Barrieren abbauen, auch in den Köpfen
– Individuelle Förderung und Forderung und gleichzeitig die Gemeinschaftsfähigkeit im Blick behalten
– Ein besonderer Schwerpunkt in dieser Pädagogik ist das „Miteinander-Können“
– Die Kinder sind „mittendrin statt nur dabei“
– Gemeinsam leben und lernen
– Inklusion ist für uns Haltung
Um Inklusion in der Einrichtung zu leben, ist es wichtig, die eigene Perspektive zu hinterfragen. Inklusion ist ein Prozess/Weg, auf den sich das pädagogische Personal begibt. Es ist für uns als Team wichtig, dass wir inklusive Werte hinterfragen, Bedingungen schaffen, die für alle die Teilhabe ermöglicht.

„Ändern wir uns selbst, dann können wir die Welt ändern. Und eine Veränderung unserer Selbst, beginnt mit einer Veränderung unserer Sprache und unserer Art zu kommunizieren.“
(Arun Gandhi)

4.7. Besondere Projekt/Angebote
Im 14tägigen Rhythmus kommt zu uns eine Lesepatin ins Haus. Seit über 10 Jahren bietet unsere Lesepatin dieses Projekt an: Kinder aus allen Gruppen kommen zu ihr ins Kinderrestaurant und genießen wunderschöne Bilderbücher und Geschichten.
Im Werkhaus sind Arbeiten mit Holz und Ton möglich.
Ein besonderes Angebot im Wochenablauf ist unser Gartentag: dienstags beginnen die Kindergartenkinder ihren Kinderhaustag im Garten und bleiben je nach Witterung ein bis mehrere Stunden im Freien. Selbst das Brotzeitmachen kann an einem schönen Tag im Garten stattfinden.
Über die fala (= Freiwilligen Agentur Landshut) bietet eine Patin ehrenamtlich „Deutsch für Kleine“ an, indem sie mit den Kindern liest, Geschichten erzählt, bastelt und spielt. Dies geschieht während der pädagogischen Kernzeit, in unterschiedlichen Gruppen und mit unterschiedlichen Kindern. Der Fokus ist auf die Freude an der Interaktion und Kommunikation gelegt.

4.7 Elternpartnerschaft (Elternarbeit – Elternmitarbeit)
Wir wollen ein offenes Haus für alle sein, die an der Erziehung der Kinder mitwirken. Deshalb ist es uns wichtig, dass sich Eltern beteiligen, mitwirken, die Jahre im Kinderhaus als aktive Eltern begleiten. Austausch und gegenseitige Wertschätzung sind dazu Grundpfeiler der Elternarbeit. Folgende Möglichkeiten der Mitwirkung haben Eltern bei uns im Haus:
– Infoabend
– Elternabend für neue Eltern
– Elternabend für alle Eltern und Elternbeiratswahl
– gruppeninterne Elternabende und gruppenübergreifende Elternabende
– Feste und Feiern im Jahreskreis
– Elternbeiratssitzungen regelmäßige Treffen (je nach Bedarf)
– Arbeitsgruppen (Garten, AG MoMA, Kinderhauszeitung)
– Besuchstage der Eltern
– Unterstützung der Eltern in den Gruppen / im Haus (Raumgestaltung, Materialbeschaffung, Reparaturarbeiten), besondere Fähigkeiten/Fertigkeiten der Eltern (Musikinstrument vorstellen, etwas kochen), Projektarbeit mit Eltern z. B. internationale Lesewoche
– Jour-Fix (monatliches Treffen aller Säulen: Vorstand, Schul- und Kinderhausleitung, Kinderhaus- und Schulelternbeirat
– Vorstandswahlen des Förderkreises (Eltern können durch ihre Vereinsmitgliedschaft nicht nur den Verein finanziell unterstützen, sondern auch in den Vorstand gewählt werden)
– Allgemeine Elterninformationen in mündlicher Form: Elterngespräche (Aufnahmegespräch, Tür- und Angelgespräch, Entwicklungsgespräch)
– Allgemeine Elterninformationen in schriftlicher Form laufen regelmäßig über Elternrundbriefe und über Aushänge

4.8. Elternbeirat
Der Elternbeirat des Montessori Kinderhaus kümmert sich um alle Belange der Eltern, Kinder und des pädagogischen Teams. Sofern Fragen, Anregungen, Anliegen an den Elternberat herangetragen werden, werden diese innerhalb des Elternbeirats besprochen und darüber abgestimmt, gegebenenfalls mit Umfragen im Kinderhaus unterstützt. Dazu finden regelmäßige Elternbeiratssitzungen statt, an denen immer ein bis zwei PädagogInnen teilnehmen.
Der Elternbeirat bietet sich auch als Helfer und Unterstützer in allen Belangen rund ums Kinderhaus an, d.h. vom Dekorieren, Organisieren und Durchführen von Festen bis hin zur finanziellen Unterstützung von bedürftigen Familien. Ziel ist immer das Wohl der Kinder und dass die Teilhabe aller Kinder an den Veranstaltungen gewährleistet ist.
Trotz des großen Engagements ist der Elternbeirat auf die Mithilfe aller Familien angewiesen, nur so kann er zusammen mit dem Team für einen harmonischen und reibungslosen Ablauf der Feste sorgen.

Weitere Aktivitäten des Elternbeirates, die regelmäßig stattfinden:
– Adventsbasar: der Basar wird vom Elternbeirat der Montessori-Schule in Geisenhausen organisiert und das Kinderhaus beteiligt sich mit einem eigenen Verkaufsstand. Bastel- und Backarbeiten, sowie selbstgemachte Artikel werden hier verkauft, so dass der Erlös auch wieder dem Kinderhaus zugute kommt.
– Martinsfest: das erste große Fest im Kinderhaus ist immer die St.-Martins-Feier. Diese wird vom Elternbeirat organisiert, das Rahmenprogramm gestaltet das Kinderhausteam, die Vorschulkinder zeigen ihren Laternentanz und die Martinslegende wurde die letzten Jahre von ehemaligen Kinderhauskindern gespielt. Bei anschließendem Glühwein und Würstlsemmeln findet die Feier im Kinderhausgarten einen gemütlichen Ausklang.
– Sommerfest: das alljährlich stattfindende Sommerfest ist ein Höhepunkt im Kinderhausjahr. Das pädagogische Team bereitet mit den Kindern ein kleines Willkommensprogramm vor, danach werden die Essens- und Getränkestände von den Eltern betreut. Beilagen, Salate und Kuchen bringen die Eltern mit und werden zugunsten des Kinderhauses verkauft. Spielstationen für die Kinder runden das Programm ab. Verwandte, Ehemalige, Freunde und Kollegen kommen gerne zu den Festen.
– Jour fixe: an den monatlich stattfindenden Säulengesprächen nimmt regelmäßig ein Mitglied des Elternbeirates teil. Damit ist auch der Austausch mit den Vorständen, dem Schulteam und der Schulleitung gewährleistet.
– Finanzielle Unterstützung bietet der Elternbeirat auf Nachfrage des Kinderhausteams an. Es werden größere Anschaffungen mitfinanziert oder übernommen und bei Materialeinkäufen u.ä. die direkten Belange der Gruppen unterstützt. Dazu finden immer Abstimmungen im Elternbeirat statt. Der Kassenwart ist für den Jahresbericht zuständig und für die gewissenhafte Führung der Kontobewegungen. Auch besondere Aktionen, wie z.B. die Busfahrt zur Nikolausdampfzugfahrt übernahm der Elternbeirat regelmäßig.
– Auch bei besonderen Aktionen und Anliegen wird der Elternbeirat mit einbezogen und muss dazu gehört werden. Seine beratende und unterstützende Funktion zeigte der Elternbeirat z.B. bei der Klärung der Parksituation am Felix-Meindl-Weg.
– Beratende Funktion und ggf. Unterstützung bei der Erstellung der Konzeption, Kinderhauszeitung und der Ferienordnung gehören auch zu den vielfältigen Aufgaben.

– Im Oktober des neuen Kinderhausjahres wird jährlich der Elternbeirat in Verbindung mit dem ersten gruppeninternen Elternabend gewählt. Mindestens vier Elternbeiräte und vier Vertreter werden für die vier Gruppen im Kinderhaus gewählt. An diesem Abend wird auch der Rechenschaftsbericht den Anwesenden vorgestellt. In der ersten Sitzung bestimmt der Elternbeirat seine/n Vorsitzende/n, Schriftführer/in und seinen Kassenwart.

4.9 Vernetzung
Wir begleiten die Kinder des Montessori Kinderhauses ein Stück auf ihrem Lebensweg. Viele andere Menschen und Institutionen sind oder werden ebenfalls „Weg-Begleiter“ der Kinder, so dass eine Zusammenarbeit, gerade auch im Hinblick auf den ganzheitlichen Ansatz Maria Montessoris, mehr als sinnvoll ist.
Mit folgenden Institutionen arbeiten wir zusammen:
– Förderkreis Montessori-Pädagogik e.V. und Montessori Schule in Geisenhausen
– Montessori Landesverband und anderen Einrichtungen der Montessoripädagogik
– Hospitanten aus den verschiedenen Diplomkursen (Montessori-Pädagogik)
– Grundschulen und Kindergärten im Stadtbereich
– Jugendamt der Stadt Landshut – Aufsichtsbehörde
– Ämter der Stadt Landshut (Amt für Gebäudewirtschaft, Ordnungsamt, Gesundheitsamt)
– Cook mal Bio (Catering Geisenhausen – www.cookmalbio.de)
– SPZ / Kinderhilfe / BKH
– Gehörlosen Institut Straubing
– KOKI
– Niedergelassene Ärzte und Therapeuten
– Fachakademien für Sozialpädagogik (Landshut/Mühldorf/Mallersdorf…)
– Fachschulen für Hauswirtschaft und Kinderpflege
– Fachoberschule, Realschule, Hauptschulen und Gymnasien

5. Schlusswort
Mit unserer neu überarbeiteten Konzeption vom Juli 2019 haben wir versucht, die Zielvorstellungen und deren Umsetzung in unser pädagogisches Handeln für alle transparent und nachvollziehbar darzustellen.
Wir wollen die Kinder in Zusammenarbeit mit deren Eltern und weiteren an der Erziehung beteiligten Personen/Institutionen kompetent und liebevoll begleiten und freuen uns darauf, gemeinsam diesen Weg zu gehen.

„Hilf mir es selbst zu tun.
Zeig mir, wie es geht.
Tu es nicht für mich.
Ich kann und will es allein tun.
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen.
Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit,
weil ich mehrere Versuche machen will.
Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen.“

(Maria Montessori)

Verantwortlich:
Das gesamte Team des Kinderhauses, Elternbeirat und Vorstandschaft
Anhang: Elternbefragung, Bedarfserhebung, Merkblatt Kooperation mit Schule, Voranmeldung, Vereinssatzung